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Fotos von Essen-Burgaltendorfs Beitrag
Themenabend „Sucht, Tabuthema und doch harte Realität”
Am 02.05.2024 veranstaltete der Arbeitskreis 'Soziales und Interkulturelles Engagement' der Bürgerschaft Kupferdreh e.V. einen Themenabend unter dem Titel „Sucht, Tabuthema und doch harte Realität“. Die Veranstaltung fand im Mineralienmuseum in Kupferdreh statt und bot eine Plattform, um über die verschiedenen Aspekte der Sucht und die Herausforderungen für Betroffene und Angehörige zu diskutieren.
Sucht kann in vielen Formen auftreten und entsteht oft, wenn bestimmte Verhaltensweisen oder Konsumgüter eine Eigendynamik entwickeln. Niemand wird freiwillig süchtig, doch der Weg heraus erfordert meist intensive Unterstützung, Einsicht und einen persönlichen Wendepunkt, der für jeden Betroffenen sehr subjektiv ist.
Eine lokale Selbsthilfegruppe aus Kupferdreh, "die Kupfis", war ebenfalls anwesend und gab Einblicke in ihre Arbeit. Selbsthilfegruppen können sowohl Betroffenen als auch Angehörigen einen wertvollen Raum bieten, um Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu erhalten. Angehörige spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Suchtkranken, doch sie sollten ihre eigenen Grenzen kennen und sich nicht überlasten.
Ein weiterer Diskussionspunkt war, wie die Gesellschaft mit Situationen umgeht, in denen Menschen Alkohol ablehnen. Oft entsteht sozialer Druck oder das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen, wenn man ein angebotenes Bier ablehnt. Dieser Druck kann für Menschen, die versuchen, mit einer Sucht oder Abhängigkeit umzugehen, besonders herausfordernd sein. Die Diskussion verdeutlichte, wie wichtig es ist, eine Umgebung zu schaffen, in der solche Entscheidungen respektiert werden und Menschen nicht unter Rechtfertigungsdruck geraten.
Im moderierten Diskussionsteil des Abends entstand eine sehr kompetente und authentisch erfahrene Runde, die durch die Podiumsgäste Burkhard Thom, Autor des Buches "Alkohol, ein Hilfeschrei, Ratgeber und mehr", Udo, der Leiter der Selbsthilfegruppe "die kalte Schnauze", und Herr Schmidt-Wessels, Suchtherapeut von der Diakonie in Essen, gebildet wurde. Diese Experten boten wertvolle Einblicke und beantworteten Fragen zu Themen wie ambulanter versus stationärer Therapie, Rückfallgefahr und die Bedeutung der Nachsorge.
Auch wurde diskutiert, ob Flachmänner aus dem Kassenbereich verbannt werden sollten, um den Zugang zu Alkohol zu erschweren, insbesondere für diejenigen, die an ihrer Sucht arbeiten. Zudem wurde die Frage der Kennzeichnungspflicht für alkoholhaltige Produkte erörtert. Einige Teilnehmer schlugen vor, ähnliche Warnhinweise wie bei Allergenen ("Spuren von Nüssen") zu verwenden, um das Bewusstsein für den Alkoholgehalt in Produkten zu erhöhen und Verbrauchern klarere Informationen zu bieten.
Die Veranstaltung bot eine wichtige Gelegenheit, über die verschiedenen Aspekte der Sucht zu sprechen und wie wir als Gemeinschaft Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen können. Der Arbeitskreis Soziales und Interkulturelles Engagement der Bürgerschaft Kupferdreh plant bereits weitere Veranstaltungen zu sozialen und interkulturellen Themen, und freut sich sie dort zu treffen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Suchtproblemen und Mitbetroffenen verfügbar sind.
Bei Bedarf sollte man nicht zögern nachzufragen oder sich an Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen zu wenden.